„Gebrauchsanweisung“ für die Arbeit mit den Downloads

Was gibt‘s zu beachten?

Wenn du dich auf einen Weg machst, brauchst du nicht nur ein Ziel.
Mindestens genauso wichtig ist es

  • zu wissen, von wo aus du losgehst, und
  • darauf zu achten, wie sich die Qualität deiner Fort-Bewegung „unterwegs“ laufend verbessert.

Das Wichtigste, was du wissen musst:
Beim Ausprobieren meiner Vorschläge gibt es – mit einer Ausnahme* – kein Richtig und kein Falsch!
Wie du jetzt im Moment das tust, Was du tust, ist der Ausgangspunkt, an dem deine Reise beginnt.
Niemand weiß besser als du, warum und wohin du dich auf den Weg gemacht hast, deshalb kann auch niemand besser wissen, wie du diesen Weg zu gehen hast!

Deshalb basiert das, was ich unter SELBSTentwicklung verstehe, auf einem ganz einfachen Vorgehen:

  1. beobachte, Wie du tust, Was du tust,
  2. spiel mit Variationen – oder anders ausgedrückt: probier verschiedene Möglichkeiten aus, gleich behutsam und aufmerksam wie die Ursprüngliche,
  3. kehr zurück zum Beginn und schau, was sich verändert hat.

Aspekte wie Umfang oder Geschwindigkeit sind eine Funktion von Qualität, also muss es bei jedem Lernprozess in erster Linie um die Qualität, – das Wie – dessen gehen, Was du tust!

 

Forschen statt Üben

Entwicklung heißt Lernen, Forschen, Ausprobieren – genauso, wie du es als Kind schon gleich nach deiner Geburt begonnen hast.

Ob Mimik, Krabbeln, Aufstehen, Gehen, Babbeln (schwäbisch für: Plappern) …

all das hast du durch geduldiges Wiederholen verschiedenster Variationen vom immer Gleichen ganz allein herausgefunden und so selbst dafür gesorgt, dass dein Zentrales Nervensystem all die Fähigkeiten entwickelt hat, die dich als Menschen auszeichnen.

SELBSTentwicklung meint genau diesen Prozess:

  • Wiederholen bedeutet in diesem Prozess das Ausprobieren von Variationen.
  • Neugier geleitetes Wiederholen von Variationen führt zu mehr Variabilität und Flexibilität und
  • gleichzeitig auch dazu, dass dein Zentrales Nervensystem den roten Faden erkennt, der sich durch all diese Variationen durchzieht – so wie ein Fahrrad ein Fahrrad ist, egal wie es aussieht…

So führt Wiederholung zu einer sich ständig weiterentwickelnden dynamischen Stabilität.

SELBSTentwicklung meint genau diesen Prozess, in dem du

  • dich durch eigenes Lernen zur unverwechselbaren Persönlichkeit gemacht und damit
  • dich und dein Selbst „selbst geschaffen“ hast sowie
  • dich und dein Selbst sich verändernden Bedingungen folgend unaufhörlich weiterentwickelst…

Üben dagegen ist etwas ganz anderes.
Üben heißt, etwas, das Andere als angeblich Richtig Dir vorgegeben haben, so lange und so genau wie möglich zu wiederholen, bis dir nur noch diese eine Möglichkeit der Ausführung geläufig ist und du nur noch innerhalb dieses einen einzigen Ausführungs-Musters handeln kannst.
Damit bedeutet Üben immer auch Einschränkung deiner Möglichkeiten und führt zu mehr oder weniger starren Mustern – Starre aber macht zerbrechlich und ist damit das Gegenteil von Stabilität.

 

Was heißt das für die konkrete Ausführung der Bewegung?

Haltung und Bewegung werden unbewusst gesteuert.
Wenn du diese Bewegungsvorschläge so leicht und aufmerksam umsetzt, wie es dir im Moment möglich ist, ohne etwas Anderes zu beabsichtigen, ohne etwas Bestimmtes erreichen zu wollen, dann wird dein Zentrales Nervensystem sich die Informationen nehmen, die es braucht, um die Qualität dessen, Was du tust zu verbessern…

Und jetzt kommen wir zu der oben erwähnten *Ausnahme:
unabhängig von dem, was ich sage, unabhängig von dem, was ich vorschlage:
Tu nur die Dinge, die dir leicht und angenehm möglich sind!
Sollte irgendetwas von dem, was ich vorschlage, dir Unannehmlichkeiten bereiten oder bereits bestehende verstärken – das gilt ganz besonders für Schmerz!!! –: Tu's nicht!!!!

Schmerz ist der schlechteste Lehrmeister den es gibt!
Schmerz kann dir nur zeigen, was du nicht tun solltest!
Wenn ein Kind sich die Finger an der Herdplatte verbrennt, weiß es, dass es nicht hin fassen darf, aber es weiß immer noch nicht, wie man seinen Brei darauf kocht.

In beiden Fällen gilt: durch vorsichtiges Annähern und Umkehren, sobald du in die Grenzbereiche zum Schmerz kommst, wirst du diese besser kennenlernen, werden Wahrnehmung und Handeln immer differenzierter, können sich auf dem Weg deine Grenzen „öffnen“ und deine Spielräume erweitern.

Da beim Lernen neue Verbindungen in deinem Zentralnervensystem entstehen, die „innere Landkarte deiner Möglichkeiten“ immer detailreicher und genauer wird, können Vorstellen und Handeln gleichzeitig immer zieldienlicher und präziser werden.

Je mehr diese inneren Abbilder und dein Handeln einander entsprechen, desto mehr entwickelt sich auch deine Fähigkeit, allein durch Vorstellung die Entwicklung dieser Prozesse weiter zu treiben.

Diese Prozesse bilden die Grundlage u.a. für „Mentales Training“, das längst als effektives Mittel zur Verbesserung von Handlungs-Fähigkeiten, ohne sie konkret auszuführen, unumstritten ist.

So kannst du nicht nur dann, wenn deinem konkreten Handeln z.B. durch Schmerz Grenzen gesetzt sind, diese tief in dir verankerte Fähigkeit grundsätzlich und immer nutzen, um im Zusammenspiel von „Idee und Tat“, von Denken und Handeln, von Vorstellung und konkretem Tun, deine eigenen Möglichkeiten selbst weiterzuentwickeln.